Im Werkunterricht mit Metall arbeiten

Im Rahmen des Projekts «metall + du macht Schule» besuchen Botschafterinnen und Botschafter von Metaltec Aargau den Werkunterricht und bringen den Schülerinnen und Schülern mit coolen Projekten die Arbeit mit dem Rohstoff Metall näher.

Montagmorgen im Schulhaus Steinli in Möhlin. Die achte Sekundarklasse von Christine Koblizek arbeitet im Werkraum. Der grösste Teil der Klasse ist damit beschäftigt, Metallteile zu schleifen und zu feilen. Im Nebenraum fliegen die Funken. Es wird geschweisst. Dies unter der fachkundigen Leitung von Metallbauerin Andrea Senn.

Sie leitet gemeinsam mit Ralph Werthmüller diese Doppellektion im Werkunterricht von Christine Koblizek. Senn und Werthmüller sind Botschafter des Projekts «metall + du macht Schule», das in diesem Jahr von Metaltec Aargau – dem Fachverband des Aargauer Metall- und Stahlbaugewerbes – lanciert worden ist. Das Ziel besteht darin, dass die Schülerinnen und Schüler im Werkunterricht mit dem Material Metall in Berührung kommen und lernen, wie man damit umgeht. Etwas, das in vielen Schulen kaum der Fall ist.

Ein Gewinn für die Schule
«Es wird sehr oft mit Holz gearbeitet im Werkunterricht, aber nur sehr selten mit Metall. Das wollen wir mit unserem Projekt ändern», sagt Ralph Werthmüller. Das Projekt funktioniert wie folgt: Wenn eine Lehrperson Interesse hat, «metall + du macht Schule» durchzuführen, dann kommen ein oder zwei Botschafter von Metaltec Aargau im Werkunterricht vorbei. Die benötigten Materialien und das Werkzeug werden zur Verfügung gestellt.

In mehreren Doppellektionen wird entweder ein aufziehbarer Rennwagen oder ein Raclette-Öfeli aus Metall gebaut. Die erste und die letzte Doppellektion wird jeweils von den Botschaftern geleitet, die anderen übernimmt die Fachlehrperson. In Möhlin ist das Christine Koblizek. Sie nimmt gleich mit vier Klassen an diesem Projekt teil. «Ich finde es grossartig, dass es diese Initiative gibt, denn wir als Schule können davon nur profitieren», sagt sie. «Auf diese Weise lernen die Schülerinnen und Schüler das Metall besser kennen. Das ist ein Gewinn. Ein Schüler und eine Schülerin aus dieser Klasse können sich vorstellen, eine Schnupperlehre für den Beruf Metallbaukonstrukteur EFZ zu absolvieren.»

Berufe kennengelernt
Eine dieser beiden ist Idune Leentjens (13). «Ich habe vorher noch nie richtig mit Metall gearbeitet, aber es hat mir Spass gemacht – vor allem das Schweissen», sagt sie. Die Berufe Metallbaukonstrukteurin und Metallbauerin kannte sie vom Hören, wusste aber nicht genau, was diese Fachpersonen im Alltag machen. «Das weiss ich jetzt und kann mir vorstellen, eine Schnupperlehre als Metallbaukonstrukteurin zu machen.» Das freut die Botschafter Ralph Werthmüller und Andrea Senn. «Genau das ist unser Ziel: Wir wollen, dass die Schülerinnen und Schüler neue Dinge ausprobieren und die Berührungsängste mit Metall abbauen können», sagt Werthmüller. Das ist in den meisten Fällen gelungen. Auch wenn sich natürlich längst nicht alle Jugendlichen für die Arbeit mit Metall begeistern lassen. «Es hat mir Spass gemacht, etwas Neues auszuprobieren. Trotzdem sehe ich mich beruflich nicht mit Metall arbeiten. Handwerk ist nicht so mein Ding», sagt Enrico Langenegger (13). Derselben Meinung ist Maya Diallo (14). Sie möchte dereinst Lehrerin werden.

Ein Projekt zum Weiterempfehlen
Für Christine Koblizek erfüllt das Projekt «metall + du macht Schule» sein Ziel auch bei Schülerinnen und Schülerin wie Enrico und Maya. «Es ist super, wenn die Jugendlichen dank diesem Projekt erkennen, das die Arbeit mit Metall nicht ihr Ding ist. Auch das bringt sie auf ihrem Weg weiter», so Koblizek, die sich durchaus vorstellen kann, das Projekt noch mit weiteren Klassen durchzuführen und selbst mehr mit Metall im Werkunterricht zu arbeiten. «Es ist toll, Botschafterinnen und Botschafter aus der Wirtschaft im Unterricht zu haben. Das erleichtert uns die Arbeit ungemein. Ich kann das definitiv weiterempfehlen.»