Mehr Ausbildungsplätze für Metallbaukonstrukteur/innen

Dominic Feuz ist begeisterter Metallbaukonstrukteur und durfte seinen Beruf letztes Jahr an den SwissSkills vertreten. Fachleute wie er sind in der Branche gesucht. Das weiss auch George Burkhard, BZA Fachbereichsleiter Metallbau. Er wünscht sich mehr Ausbildungsplätze und erklärt, weshalb der Basiskurs Abhilfe schaffen kann.

Metallbaukonstrukteur werden? Unbedingt! Das sagte sich der Berner Oberländer Dominic Feuz bereits früh. Er ist Feuer und Flamme für seinen Beruf. Das merkt man sofort, wenn man mit ihm spricht. Obwohl er zuerst die Lehre als Metallbauer EFZ absolvierte, war für ihn von Beginn an klar, dass er die Zusatzlehre als Metallbaukonstrukteur EFZ anhängen möchte. «Bereits beim Schnuppern wurde mein Interesse dafür geweckt, was hinter den Kulissen eines Auftrags passiert.» Auf die Frage, weshalb er sich nicht von Anfang an für die Lehre als Metallbaukonstrukteur entschieden hat, antwortet er: «Ich wollte unbedingt beide Berufe sehen und habe die Ausbildung zum Metallbauer gern gemacht. Da ich die handwerkliche Seite ebenfalls kenne, kann ich mir die gewünschten Konstruktionen besser vorstellen und meine Kunden umfassender beraten.» Dominic Feuz hat beide Berufslehren im Familienbetrieb absolviert und wurde von Anfang an auf seinem Weg unterstützt. Er würde es nochmals genau gleich machen und empfiehlt diesen Weg auch weiter.

Von Bern nach Basel

Seine Leistungen und die guten Noten wurden mit einem Startplatz an den SwissSkills 2022 belohnt. Insgesamt 120 000 Besucherinnen und Besucher verfolgten am fünftägigen Live-Event in Bern die Berufsmeisterschaften. Die Metallbaukonstrukteur/innen waren zum ersten Mal dabei. Insgesamt zehn Berufsleute massen sich am Wettbewerb. «Die SwissSkills waren ein einmaliges Erlebnis und eine Chance, die ich nicht missen möchte.» Auch wenn es schlussendlich nicht für einen Podestplatz gereicht hat, ist Dominic stolz darauf, dabei gewesen zu sein, tolle Leute kennengelernt und seinen Beruf präsentiert zu haben. Nun hat er seinen Job vorübergehend an den Nagel gehängt und macht an der SMT in Basel die Weiterbildung zum dipl. Metall- und Fassadenbautechniker HF. Diese dauert zwei Jahre. «Stillstand liegt mir nicht», sagt er lachend. «Ich möchte in meinem Beruf vorankommen und mich auch persönlich weiterentwickeln. Deshalb habe ich mich für das Vollzeitstudium entschieden.» Dieses wird aktuell nur in Basel als solches angeboten. Die Weiterbildung ist für ihn ein Türöffner, um später in einem grösseren Unternehmen zu arbeiten und Verantwortung zu übernehmen.

Betriebe in der Ausbildung unterstützen

«Junge Leute wie Dominic Feuz brauchen wir in der Branche», sagt George Burkhard, BZA Fachbereichsleiter Metallbau. Er ist selbst leidenschaftlicher Metallbaukonstrukteur und blickt auf über 30 Jahre Berufserfahrung zurück. Er kennt die Branche gut und weiss, dass Fachleute händeringend gesucht werden. Aktuell belaufen sich die Lehrabschlüsse pro Jahr auf 80 bis 100 Metallbaukonstrukteur/innen (2- und 4-jährige Berufslehre). Wenn es nach ihm geht, dürften es mehr sein. «Leider ist es nicht einfach, Betriebe davon zu überzeugen, Metallbaukonstrukteur/innen auszubilden. Eines ihrer Hauptargumente ist der Zeitfaktor: Die Mitarbeitenden sind ohnehin schon überlastet, wo bleibt da die Zeit für die aufwendige Ausbildung von Lernenden?» Er ist mit diesem Argument nicht ganz einverstanden, denn es sei ein Teufelskreis: Weniger Ausbildungsplätze bedeuten weniger Fachleute und somit mehr überlastete Mitarbeitende. Deshalb wurde der Basiskurs ins Leben gerufen: Er soll Betriebe entlasten und sie motivieren, Lernende auszubilden, denn angehende Metallbaukonstrukteur/innen brauchen zu Beginn ihrer Lehre besonders viel Betreuungszeit. Der Basiskurs dauert 20 Wochen und ergänzt die Ausbildung an den Berufsschulen, den Überbetrieblichen Kursen sowie in den Betrieben. «Nach diesem Kurs können die Betriebe ihren Lernenden direkt für einfache Arbeiten einsetzen – natürlich mit der entsprechenden Einführung und Anleitung. Es profitieren also beide Seiten enorm», ist George Burkhard überzeugt. Nebst theoretischem Grundwissen kommt im Basiskurs auch der praktischen Ausbildung und der projektbezogenen Teamarbeit eine wichtige Rolle zu.

Ausbilden, eine Investition in die Zukunft

Dass es nicht einfach ist, Metallbaukonstrukteur/innen zu finden, weiss Dominic ebenfalls: Seine ehemalige Stelle ist noch unbesetzt, obwohl er bereits seit mehreren Monaten studiert. «Ich bin der Meinung, dass die Ausbildung von Lernenden eine Investition in die Zukunft der Firma ist.» George Burkhard kann diese Aussage nur bestätigen: «Ausgelernte Fachkräfte können das Team verstärken und die Mitarbeitenden entlasten. Es lohnt sich auch deshalb, Ausbildungsplätze anzubieten.» Doch auch der Beruf selbst muss noch bekannter gemacht werden. Darin sind sich die beiden einig. Ihr Appell an andere begeisterte Berufskolleginnen und -kollegen lautet denn auch: Erzählt in eurem Umfeld, was für einen abwechslungsreichen und interessanten Beruf wir ausüben und motiviert andere, sich für eine Ausbildung als Metallbaukonstrukteur/in zu entscheiden!